Da Rolf Mitglied im Elsener Pfarrgemeinderat (PGR) war und jahrelang auch den Vorsitz hatte, ist es selbstredend, dass Inhalte der damals durch Rolf kreierten und betreuten PGR- Webseite hier wieder aufleben. Wäre doch schade drum, wenn diese Informationen dem interessierten Internetnutzer verloren gehen, da die heutige Pfarrverbands- Webseite hierzu keine Angaben mehr macht.
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Ausgrabungen im vorigen Jahrhundert in Elsen und Orken lassen deutlich erkennen, daß einst auch bei uns römische Niederlassungen waren. Fürth muss als römische Übergangsstelle über den früher wohl sehr wasserreichen Elsbach ( Alisa, Elisa ) angesehen werden. Es ist auch anzunehmen, daß dieser Fluss dem Ort Elsen den Namen gegeben hat. Die Höhenlage von Elsen wird mit 52 m über NN und in der Höhe des Wasserwerkes “auf dem Galgenberg” mit ca. 80 m angegeben. Elsen wurde am 12. März 1263 durch den Übergang an den Deutschen Orden “reichsunmittelbare Herrschaft”; d.h.: Elsen war von 1263 bis 1809 stets dem Kaiser bzw. dem König von Preußen direkt unterstellt. 1789 brach in Frankreich die Revolution aus. Am 1. März 1793 kam es bei Aldenhoven zur entscheidenden Schlacht zwischen Frankreich und Preußen/Österreich. Mit der Niederlage der Preußen erlosch auch die freie reichsunmittelbare Herrschaft Elsens. Mit der Säkularisation wurde die bis dahin bestehende kirchliche Bindung an das Kölner Erzbistum aufgelöst. Ein von Napoleon eingesetzter Bischof aus Aachen war für die Kirchen des Kantons Elsen zuständig. Um die Stellung eines Kantonpfarrers hervorzuheben, wurde der jeweilige Pfarrer mit dem Titel “Oberpfarrer” versehen. Dies ist bis auf den heutigen Tag in Elsen so geblieben.
1815 kam das Rheinland gemäß dem Wiener Kongreß wieder an Preußen. Hierdurch wurde der Kanton Elsen aufgelöst und ging in den neu gebildeten Kreis Grevenbroich über. Im kirchlichen Bereich war der alte Zustand, Elsen zugehörig zum Erzbistum Köln, wieder hergestellt worden.
Patron der Pfarrkirche ist der hl. Erzmärtyrer Stephanus. Das Patronatsfest feiert die Pfarre am 2. Weihnachtstag. Dem Pfarrpatron Stephanus ist der linke Nebenaltar geweiht. Der rechte Nebenaltar ist zu Ehren der Heiligen Nikolaus und Jakobus und der Hauptaltar zu Ehren der allerheiligsten Dreifaltigkeit geweiht. Im 12. Jahrhundert bestand in Elsen schon eine Kirche, wovon der Turm heute noch erhalten ist. Dieser Turm wird dem Jahr 1180 zugerechnet.
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Während des 30jährigen Krieges wurde die Kirche am 2. Juni 1642 von hessisch-weimarischen Truppen angezündet und brannte ab. Nur der Turm blieb erhalten. Die Glocken sind bei diesem Brand geschmolzen. Der vollständige Neubau des Kirchenschiffes geschah in den Jahren 1714 bis 1715 unter Pastor Kaufmanns. Allerdings weist die Jahresrechnung von 1654 aus, daß in Köln ein neuer Taufstein für die Elsener Kirche abgeholt wurde. 1885 erhielt die Kirche eine neue Turmspitze, da das gesamte Gebälk morsch geworden war. Bis dahin hatte der Turm eine Zwiebelhaube. Im Jahre 1896/97 wurde die Kirche weitreichend umgebaut und u. a. mit zwei Seitenschiffen versehen, so daß das gesamte Kirchengebäude jetzt in Kreuzform gebaut ist. Weiterhin wurde der bis dahin vierstöckige Turm um ein Stockwerk erhöht. Am Freitag, dem 22. November 1929 wurde die Gemeinde Elsen von einem schweren Schicksalsschlag heimgesucht. Die Kirche brannte. Der gesamte Dachstuhl des Kirchenschiffs fiel den Flammen zum Opfer. Der Wiederaufbau erfolgte im Jahr 1930. Bis zur endgültigen Wiederherstellung am 13. Juli 1930 wurden die heiligen Messen im Jugendheim, welches als Notkirche diente, gelesen. Durch den Wiederaufbau geriet die Pfarre in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten, die erst in den Jahren nach 1935 durch den rastlosen und unermüdlichen damaligen Oberpfarrer Thomas behoben werden konnten. In den Jahren 1949 und 1967 waren ebenfalls weitere Renovierungen fällig. 1999 wurden schwerwiegende Schäden in der Dachkonstruktion des Kirchendaches festgestellt. In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag 2001 brannte es in der Sakristei der Kirche. Zum Glück war der eigentliche Kirchenraum lediglich vom Ruß und Geruch betroffen. Die Sakristei war jedoch so gut wie nicht zu gebrauchen; ebenso die Lautsprecheranlage. Alle Gottesdienste konnten jedoch in der Kirche gehalten werden. Im Jahr 2003 konnten die dringenden Sanierungsarbeiten an Dach und Fassade, sowie im Inneren der Kirche abgeschlossen werden. Weiterhin wurde auch das Carl Sonnenschein Haus zuzüglich vielfältiger Eigeninitiative renoviert und umgebaut. Das Carl Sonnenschein Haus ist das Pfarrzentrum der Gemeinde, wo fast alle Aktivitäten stattfinden.
Mit dem Oster- Pfarrbrief kündigt die Pfarre St. Stephanus für 2008 nun umfangreiche Sanierungsmaßnahmen des Turm- Mauerwerkes an. Der zwischenzeitlich mal verwendete Sanierungsputz lässt in Verbindung mit dem besonderen Mauerstein zu viel Feuchtigkeit zu. Weiterhin ist inzwischen die Elektrik gefährlich veraltet und eine Rostbekämpfung des Glockenstuhles ist ebenfalls erforderlich.
Auf dem Bild (links) ist der historische Turm der heutigen Pfarrkirche mit den Fahnen des Deutschordens und der Wappenfahne der Pfarre Elsen zu sehen. Auf dem Bild sind diese Fahnen zur Feier der alljährlichen ‘Klompenkirmes’ gesetzt, welche immer zum Erntedankfest gehalten wird. Aus den Dachluken des Turmes hat man einen wunderbaren Ausblick auf Elsen und die umliegenden Ortschaften.
Der Turm wurde nun kürzlich in 2009 umfangreich renoviert und von dem auf dem Bild noch vorhandenen Mauerputz befreit. Wer hierzu mehr Information wünscht, besucht am Besten die Webseite der Pfarre und/oder die Homepage des Fördervereins, der hierzu extra ins Leben gerufen wurde.
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